2. Dezember 2010

1. Dezember


Es war Weihnachten, kurz vor dem alljährlichen Weihnachtsball in Hogwarts. Ich saß auf dem Fensterbrett und mein Blick schweifte über die weiße Landschaft. „Es war so klar gewesen, Hermine“, sagte ich zu mir selbst in Gedanken. Nicht einmal Ron hatte es in Erwägung gezogen, mich zu fragen, ob er mit mir zu dem Ball gehen würde. Enttäuschung. Das war das Wort, welches mein Gefühlsleben am ehesten beschreiben konnte. Ich hatte gedacht, Ron würde mehr für mich empfinden, als bloße Freundschaft. Jedoch musste ich feststellen, dass ich mich getäuscht hatte. In ihn und seine Gefühle. Eine Träne rollte aus meinem Augenwinkel. Ich wischte sie nicht fort. Es konnte mich keiner sehen, selbst wenn es wäre niemand, der mich lieben könnte. Mich die Streberin. Mich das Schlammblut.
Über dem vom Schnee weißen Hügel kreisten schwarze Krähen.

~ ~ ~


Wie sie dort stand. Alleine. Schutzlos. Am liebsten, hätte ich meine Arme um sie geschlungen und sie an mich gezogen. Sanft würde ich meine Lippen auf ihr Haar legen und beruhigend flüstern, dass alles gut werden würde. Ich würde für sie da sein. Ich würde sie lieben, so wie sie es verdient hatte.
Doch ich konnte es nicht. Sie würde es nicht verstehen.
Was war ich schon für sie? Niemand von Bedeutung.

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